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Liedermacher aus Leidenschaft
Carsten Kollmeier. Foto: Andre Chrost

Liedermacher aus Leidenschaft

Lesedauer: ca. 2 Min. | Text: Sabine Raupach-Strohmann

Sie haben nicht nur denselben Vornamen, sie teilen dieselbe Leidenschaft und sind schon zusammen aufgetreten: Carsten Kollmeier und Carsten Krumm alias Kalle Moosherr erzählen als Liedermacher Geschichten.

Rockige Freibadpommes

Mit 15 spielte er in einer Band und fühlte sich als größter Rockmusiker der Welt. Eine völlige Selbstüberschätzung, von der Carsten Krumm 40 Jahre später in seinem Lied „Die größte Rockband der Welt“ erzählt. Seit zehn Jahren weckt der Dattelner Jurist in seinen Songs Erinnerungen an die „Freibadpommes“ seiner Kindheit und die leicht schmuddelige „Kellerbar“ seiner Jugend. Mit etwa 15 eigenen Liedern und passenden Coversongs kann der heute 55-Jährige einen zweieinhalbstündigen Bühnenauftritt füllen. Sein Künstlername Kalle Moosherr ist das Überbleibsel eines Usernamens aus Zeiten seiner Band Herrenmoos. Von 2016 bis 2024 trat der Dattelner Liedermacher immer wieder mal gemeinsam mit Songwriter Carsten Kollmeier auf.

13.08.2025
Datteln 
Musiker  Carsten Krumm alias Kalle Moosher
foto: copyright  marco stepniak  -  
mobil  +49 171 2771906 ,  marco@stepniak-bild.de
Carsten Krumm alias Kalle Moosher. Foto: Marco Stepniak

Doch seit er auf Sebastian Grzybek aus Bottrop traf, begleitete dieser ihn bereits bei 70 Auftritten mit seiner erweiterten Cajon, einer Art Holztrommel. In Kneipen wie „Zur Krone“ und auf offenen Bühnen im Kreis Recklinghausen und dem Ruhrgebiet spielen sie als Kalle Moosherr Experience einen Mix aus Deutschrock und Deutschpop. „Es muss für uns beide vom Zeitaufwand machbar sein,“ sagt Carsten Krumm. Sie wollen auch nicht größer werden. „Zu zweit können wir uns spontan für einen Auftritt entscheiden.“ Der ist immer nur für die Ehre, Gage gibt es nicht. Es ist die Freude, die Songs auch mal außerhalb des Kellers zu präsentieren. „Und im Idealfall finden die Leute sie gut und wollen uns nochmal sehen.“

Scheitern und Aufstehen

„Ich will mit meinen Liedern ein kleines Stück der Welt bewegen.“ So beginnt ein Song von Carsten Kollmeier – und er sagt alles über seinen Antrieb als Liedermacher. Der 51-jährigeDattelner schreibt aus seinen eigenen Erfahrungen über Gefühle. „Scheitern, aufstehen, mit den richtigen Worten Menschen Mut machen“ – das sind die Themen, die der Web-Programmierer in Strophen und Töne fasst. „Musik ist mein kreativer Ausgleich“. Oft fängt es an mit einem Gefühl und einer ersten Textzeile. Mit der Melodie entwickelt er dann weitere Zeilen, bis ein ganzes Lied fertig ist. Zurzeit schreibt er wieder, tritt deshalb weniger auf. Bei seinen Konzerten mischt er seine eigenen Songs mit Liedern, die ihn berühren wie „Halt dich an deiner Liebe fest“ von Rio Reiser: „Diesen Song singe ich am liebsten.“ Sein Radius sind die kleinen Bühnen und Kneipen im Ruhrgebiet und im Münsterland.

Seinen größten Auftritt hatte der Songwriter vor zwei Jahren auf dem Parkfest in Waltrop. Carsten Kollmeier singt mit Gitarre und Looper, mit dem sich Gitarrensignale in Dauerschleife wiederholen lassen, um Spannung zu erzeugen. Besonders beliebt beim Publikum ist sein Lied „1001 Protestsongs“ – „der macht live viel Spaß, ich kann ihn in vielen Versionen singen und die Leute summen gerne mit.“ Und auch seine drei Kinder sind in einem Song zu hören. „Das Musikalische färbt ab.“

 

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